Ein eigenes kleines Hallenbad zu besitzen, ist für viele Kommunen, Hotels oder Wellnessbetriebe ein attraktiver Gedanke. Doch bevor aus der Vision Realität wird, stellt sich die Frage: Was kostet ein kleines Hallenbad eigentlich – sowohl beim Bau als auch im laufenden Betrieb? Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Kostenfaktoren und gibt einen Überblick über die laufenden Ausgaben, die auf Betreiber zukommen.
Die wichtigsten Kostenfaktoren beim Hallenbad-Bau
Bevor der erste Spatenstich erfolgt, sind die Planung und die Genehmigungen für ein Hallenbad zentrale Kostentreiber. Architekten, Ingenieure und Bauämter müssen eingebunden werden, was häufig mehrere zehntausend Euro kosten kann. Hinzu kommt der Aufwand für die Baugenehmigung, Umweltauflagen und eventuelle Gutachten, die nicht unterschätzt werden sollten.
Der eigentliche Bau des kleinen Hallenbads ist der größte Kostenblock. Für ein Hallenbad mit einer Wasserfläche von etwa 100 bis 200 Quadratmetern muss man – je nach Ausstattung und Region – mit Baukosten zwischen 2.000.000 und 4.000.000 Euro rechnen. Dabei spielen Faktoren wie die Qualität der Bauausführung, die gewünschte Technik (z. B. Wasseraufbereitung, Heizung, Belüftung) und die Art der Becken (z. B. Edelstahl, Fliesen) eine entscheidende Rolle.
Auch die Innenausstattung beeinflusst die Kosten erheblich: Neben dem Schwimmbecken müssen Umkleiden, Duschen, Sanitäreinrichtungen, Beleuchtung und eventuell Sauna- oder Wellnessbereiche eingeplant werden. Zusätzliche Technik für Barrierefreiheit oder spezielle Attraktionen wie Massagedüsen, Sprudelbecken und Ähnliches können das Budget weiter erhöhen. Auch ein modernes Energiemanagementsystem bietet sich an, um später Betriebskosten zu sparen, verursacht aber beim Bau zunächst Mehrkosten.
Laufende Betriebskosten eines kleinen Hallenbads im Überblick
Nach der Eröffnung des Hallenbads fallen regelmäßig erhebliche Betriebskosten an. Ein Großteil entfällt auf Energie: Heizung, Warmwasseraufbereitung, Lüftung und Beleuchtung verschlingen jährlich je nach Größe und Effizienz des Bads zwischen 100.000 und 250.000 Euro. Gerade die hohen Temperaturen und die Luftentfeuchtung treiben die Energiekosten in die Höhe, weshalb moderne Technik und gute Dämmung hier langfristig bares Geld sparen können.
Ein weiterer großer Posten sind die Personalkosten. Auch ein kleines Hallenbad benötigt qualifiziertes Personal – von der Kasse über das Reinigungsteam bis hin zu Bademeistern und Technikern. Für ein kleines Hallenbad kann man hier mit jährlichen Kosten von rund 100.000 bis 200.000 Euro rechnen, je nach Öffnungszeiten, Tarifverträgen und Personalbedarf.
Zuletzt fallen laufende Kosten für Wasser und Chemikalien, Wartung und Instandhaltung sowie Versicherungen und Verwaltung an. Auch Marketing-Maßnahmen und der Austausch von Verschleißteilen schlagen regelmäßig zu Buche. Insgesamt summieren sich die laufenden Betriebskosten eines kleinen Hallenbads schnell auf 300.000 bis 500.000 Euro pro Jahr – Tendenz steigend, insbesondere wegen der Energiepreise.
Der Traum vom eigenen kleinen Hallenbad ist mit erheblichen Bau- und Betriebskosten verbunden. Wer sich für ein solches Projekt entscheidet, sollte die finanziellen Aufwände realistisch kalkulieren und auch langfristige Kosten wie Energie, Personal und Wartung im Blick behalten. Nur so kann das Hallenbad zu einem nachhaltigen und erfolgreichen Angebot für Besucher und Betreiber werden.